400m mal 150m. Auf dieser relativ kleinen Fläche spielt sich alles Wesentliche ab. Das Herz Moskaus: Der Rote Platz. Mittelpunkt, Magnet, Machtzentrale. Aus seinem gläsernen Sarg im Mausoleum hat Lenin (1870-1924) noch im Tode den Überblick über das Treiben. In der Kremlmauer hinter Lenin fanden später andere große Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte. Der wohl prächtigste Turm am Roten Platz ist der 70m hohe Erlöser-Turm, der höchste am Kreml. Unter ihm liegt das Durchfahrtstor für Dienstfahrzeuge. Früher war er Paradeturm, den Zaren und Kaiser bei ihrer Krönungszeremonie passieren mussten. Heute ist der er zusammen mit der Basilius-Kathedrale Wahrzeichen Moskaus. Die verspielten, bonbonfarbenen Kuppeln dieser Kathedrale erinnern an ein Schloss aus Tausendundeine Nacht. Trotz scheinbaren Wirrwarrs hat der Bau eine symmetrische Grundfläche. Allerdings ist das Innere enttäuschend, wenn man sich draußen schon auf eine Fortsetzung der pastellfarbenen Märchenwelt gefreut hatte… br> An der Nordseite des Roten Platzes liegt das schönste Kaufhaus Russlands. Das GUM ist eine Luxus-Spielwiese für Superreiche. Auf 75.000qm gibt’s rund 200 edle Boutiquen. Darunter die bekannten Marken wie Jean Paul Gaultier, Louis Vuitton oder Hugo Boss. Die Moskauer flanieren auch gerne an der 7km langen Twerskaja. Das heißt ̶ diejenigen, die der Lärm der sechsspurigen Straße nicht stört… Für die Hausnummer 14 lohnt sich aber der laute Shoppingbummel. Das Delikatessengeschäft Jelissejew verkauft russische Spezialitäten inmitten einer Jugendstil-Atmosphäre. Und außerdem gibt’s dort die beste Wodka-Auswahl der Stadt! br> Ein Muss ist das Bolschoi-Theater, Heimat einer der berühmtesten Ballett-Gruppen der Welt. Leider sind die 900 Tänzer, Schauspieler und Musiker meist unterwegs. Doch allein der Saal in Gold, Rot und Weiß ist ein Erlebnis. Für Theaterliebhaber lohnt sich der Weg nach Süden: Auf dem Landgut Melichowo schrieb der Dramatiker Anton Techechow (1860-1904) sein Hauptwerk „Die Möwe“. Das Museum behielt den Geist bei. Sein Aktenkoffer, Schirm und Anzug stehen noch bereit… br> In Rjasan widmete man dem Nobelpreisträger für Medizin (1904) ein Museum ein. Iwan Pawlows (1849-1936) Forschungen zur Verdauungsdrüse sind weltbekannt. Stichwort „Pawlowsche Hund“ . Läuft Ihnen nicht da schon das Wasser im Mund zusammen? Für den Moskau-Besuch natürlich…